Science Slam 2019 - Wenn der Mops zum Laserschwert greift

Der Gewinner des Abends Max von Kleist

Gewinner des Abends: der Bioinformatiker Max von Kleist. Bildquelle: PtJ

Fünf junge Forscher slammen bei der Berlin Science Week um die Wette

Forschung macht gute Laune: Beim Science Slam „Life Sciences on Stage“ traten fünf junge Forscherinnen und Forscher im Wettstreit um die besten Pointen an. Das Bundesforschungsministerium hat die Veranstaltung der „Berlin Science Week“ unterstützt.

Von Melanie Bergs

Die Wissenschaft hat einen neuen Botschafter gefunden. Der Mops ist ja ohnehin schon als Komiker unter den Haustieren bekannt. Nicht ohne Grund setzte Loriot ihm ein komödiantisches Denkmal. Dass er sich auch für die Vermittlung komplexer Forschungsthemen eignet, stellte er an diesem Abend eindrucksvoll unter Beweis. Dabei hatte sich der Slammer Max von Kleist ein hohes Ziel gesteckt: Das fachunkundige Publikum sollte zumindest ansatzweise verstehen, woran er als Systempharmakologe forscht. Der Titel seines Vortrags lautete demnach auch ganz einfach „Systempharmakologie“ und hinterließ zunächst nur ratlose Gesichter. Doch dann folgte ein Feuerwerk der Pointen, bei dem Möpse in unterschiedlichen Kostümierungen eine zentrale Rolle spielten. Am Ende des Vortrags hatten die Zuschauer zumindest eines verstanden: Es geht um den richtigen Medikamenten-Mix bei der Therapie von Krankheiten. Sie fühlten sich bestens unterhalten und belohnten Max von Kleist mit dem ersten Platz.

Tierbilder waren zweifelsohne das wirkungsvollste Mittel, das die Wissenschaftler beim Science Slam in der Kulturbrauerei in Berlin einsetzten. Denn dort auf der in Rotlicht getauchten Bühne ging es nicht um wissenschaftliche Präzision und Fakten sondern um die Gunst des Publikums. Zur Wissenschaftsschlacht im Rahmen der Berlin Science Week 2019 waren fünf junge Forscherinnen und Forscher aus den Lebenswissenschaften angetreten. Die meisten von ihnen hatten noch keine Slam-Erfahrung. Das Lampenfieber vor dem Auftritt war groß.

Von merkwürdigen Praktikanten und „Toy-Dogs“

Doch auf der Bühne traten alle Slammer dem Klischeebild von der staubtrockenen Wissenschaft mit viel Witz und Kreativität wirkungsvoll entgegen. Die Zuschauer im vollbesetzten Saal belohnten ihre Mühen mit vielen Lachern und brandendem Applaus. Am Ende fiel ihnen die Wahl des besten Slammers nicht leicht. Die Zweitplatzierte Angela Relógio lag nur eine Stimme hinter dem Sieger. In ihrem Vortrag war es Paulchen Panther, der dem Forschungsthema Leben einhauchte. Von der inneren Uhr und ihrer Bedeutung für unsere Gesundheit hatten die meisten zumindest schon zuvor gehört.

Der dritte Platz ging an die Systembiologin Edda Schulz für ihren fantasievollen Vortrag über den kleinen feinen genetischen Unterschied zwischen Männern und Frauen. Bei ihrem Slam tanzten die Gene im Takt zu Beethovens „Ode an die Freude“. Auch der Mikrobiologe Alexander Probst hatte sich zur Veranschaulichung seiner Forschung im Reich der Mikroorganismen viele Gedanken gemacht. Bei ihm sorgten nicht possierliche Tierchen sondern ein merkwürdiger Praktikant mit einer Vorliebe für bizarre Experimente für Gelächter. Die Alternativmethoden-Forscherin Annemarie Lang setzte dagegen wieder ganz auf den Charme der „Toy-Dogs“, also jener Hunde, die man problemlos in die Tasche stecken kann. Auch der Mops, so erfuhr das Publikum, zählt dazu.

Am Ende des Slams fühlten sich viele Zuschauer wohl wie Paulchen Panther, dessen Titel-Song sie zuvor beim Slam noch weitgehend textsicher mitgesungen hatten: „Wer hat an der Uhr gedreht?...“ So jedenfalls, das war klar, macht Wissenschaft richtig gute Laune.

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