Von glücklichen Zellen und pupsenden Bakterien

Brachten ihre Forschung beim Science Slam in Bremen verständlich auf den Punkt: Markus Wolfien, Matthieu Schapranow, Julia Schnetzer, Bernhard Steiert, Jan Strehlow (v.l.n.r.)

Fünf junge Forscher slammen in Bremen um die Wette

Beim Science Slam „Life Sciences on Stage“ in Bremen tobte der Saal. Siegerin des Abends war die Meeresbiologin Julia Schnetzer. Das Bundesforschungsministerium hat die Veranstaltung unterstützt.

Für einen kurzen Moment weht an diesem Abend ein Hauch Meeresbrise durch den Saal. Die Zuschauer atmen tief ein, um Sekunden später vehement aus ihrem Tagtraum gerissen zu werden. „Was Sie riechen, wenn Sie am Strand stehen, ist nichts anderes als Bakterien-Pups“, sagt Julia Schnetzer. Die junge Meeresbiologin bringt beim Science Slam im Kulturzentrum Lagerhaus Bremen ihr Forschungsthema besonders anschaulich auf die Bühne. Ihre Passion sind die kleinen Mikroorganismen im Meer und ihre Bedeutung für unser Leben an Land. „Jeder zweite Atemzug, den wir nehmen, kommt aus dem Meer.“

Julia Schnetzer war die erfahrenste Slammerin des Abends. Bei ihr saß jede Pointe. Aber auch ihre vier Konkurrenten brachten ihre Forschung in unterhaltsamen und leicht verständlichen Vorträgen auf den Punkt. Im Ringen um die Gunst des Publikums hatten sie sich Einiges einfallen lassen: von Publikumsumfragen zum Beziehungsstatus, über Anspielungen auf Kultfilme aus Hollywood bis hin zu niedlichen Katzenbildern.

Ins Herz der Zuschauer geslammt

Die Zuschauer im Saal belohnten die Mühen der Slammer mit zahlreichen Lachern und viel Applaus. Am Ende des Abends konnte das Publikum den besten Vortrag wählen. Das Rennen machte mit deutlichem Vorsprung die Meeresforscherin Julia Schnetzer. Platz 2 ging an den Informatiker Jan Strehlow aus Bremen, der an einem intelligenten Navigationssystem für Herz-Operationen mit Kathetern arbeitet. Der anschauliche Vergleich mit dem Navi eines Autos machte das komplexe Thema leicht verständlich und Jan Strehlow slammte sich „ins Herz der Zuschauer“. Platz 3 teilten sich Matthieu Schapranow mit seinem Vortrag über die Zukunft der Medizin, Bernhard Steiert, der die Ehre der Physiker verteidigte, und Markus Wolfien, der den Zuschauern den Schrecken vor Künstlicher Intelligenz nahm.

Die jungen Wissenschaftler haben es sichtlich genossen, ihre Neugier und ihre Freude am Forschen mit dem Bremer Publikum zu teilen. „Das war der Vortrag, den ich schon immer halten wollte“, sagte Markus Wolfien. Der Bioinformatiker war extra aus Rostock zum Slam angereist.

Kontakt

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